Gemeine Hasel, richtig: Korkenzieher-Hasel

Blütenstände der Korkenzieher-Hasel (korrigiert aufgrund des Hinweises von Wolfgang, siehe unten)

Objektiv: Meyer Optik, Primoplan 58 mm, 1.9, Offenblende

Kommentarbereich

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MOD

Hallo Jürgen,

das ist so ganz nach meinem Geschmack. Wunderbar gemalt hast Du den Hintergrund. Ein durchaus kräftiges Haselbild das mich dennoch  mit seinem Ausdruck sehr anspricht. Sehr schön.

Liebe Grüße

Gabi

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MOD

Hallo Jürgen,

ja, der Hintergrund ist wirklich klasse. Das Problem der Schärfe bei den Haseljungs ist immer da. Ich hab die Schärfe auch fast nur  auf dem linken Haseljungen gesehen wollte es ab nicht ausdrücklich erwähnen, da ich dachte Du hast das Bild hauptsächlich wegen dem tollen Hintergrund gezeigt.  Sorry!  Mein Fehler! Aber nun hat Roland Dir ja weitergeholfen. ;-)

Liebe Grüße

Gabi

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ADMIN

Hallo Jürgen,

ein Foto mit einem bärenstarken, dramatischen Bokeh. Der Bereich links neben den Haseljungs ist eine Wucht.

Bei den Haseljungs liegt ein Problem vor, das typisch und tückisch ist: typisch für Haseljungs, und tückisch, weil nur schwer beherrschbar. Was meine ich damit?

Keiner der Haseljungs verfügt in seiner gesamten Länge über eine durchgehende Schärfe. Die einen sind oben scharf und werden nach unten hin unscharf, bei anderen ist es anders herum. Dadurch wirken alle irgendwie nicht ganz scharf.

Nun ist das natürlich kein Problem der Punktschärfe; das Objektiv kann ja scharf, das sieht man an den scharfen Bereichen. Es ist vielmehr ein Problem der Schärfelage, also des Frühstücksbrettchens :-), und/oder der gebogenen Form der Haseljungs selbst. Weil eben diese Kätzchen vor allem im noch geschlossenen Zustand häufig nicht ganz gerade sind und dann auch noch gerne zu mehreren zusammenstehen, ist dieses Problem typisch für dieses Motiv. Das Tückische daran hängt natürlich auch mit der weit offenen Blende zusammen, mit der wir vintage-fotografieren; es lässt sich nur schwer meistern!

Die Kunst liegt darin, Kätzchen zu finden, die möglichst gerade sind. Und wenn dann idealerweise auch noch mehrere zusammenstehen, sollten möglichst viele von ihnen parallel zur optischen Achse ausgerichtet sein. Meist reichen hier bereits zwei Stück, um bei exakt ausgerichteter optischer Achse einen hohen Schärfeeindruck zu erzielen – aufgrund einer Schärfe, die dann auf der möglichst gesamten Kätzchenlänge vorliegt.

Hm, weiß schon, ich kann hier viel lamentieren. Draußen sieht´s meist anders aus :-). Aber so ist das nun mal mit der Fotografie. Und hierin liegt der nächste Verbesserungsschritt bei diesem Foto von Dir, das ja alleine schon wegen seines markigen, rauhen Bokehs auf der linken Seite ziemlich klasse ist :-)!

Sind die Objektive gut bei Dir angekommen?

In diesem Sinne weiterhin "Gut Licht" 

Roland

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Makronist

Hallo,

ich bewundere wie schön Jürgen die Hintergründe seiner Bilder gestaltet. Die fehlende Schärfe im Hauptmotiv störte mich erst auf den zweiten Blick.

Ich habe anlässlich dieses Beispiels eine Frage: Woher kommen die auffälligen Konturen um das Hauptmotiv? Es wirkt auf mich dadurch wie "nachgezeichnet", was die Schärfenprobleme in meinen Augen noch verstärkt. Ist das dem Objektiv geschuldet?

Gruß Michael

Profile picture for user Roland

ADMIN

Hallo Michael,

die von Dir beschriebenen auffälligen Konturen sind vor allem dort vorhanden, wo Kontrastkanten knapp außerhalb der Schärfeebene liegen. Oft haben alte Objektive "Probleme", solche nicht ganz klar definierten Kontrastkanten sauber zu trennen. Es handelt sich also um ein bekanntes Phänomen bei der Fotografie mit alten Objektiven, insbesondere dann, wenn diese sehr lichtstark sind. Mit zunehmender Lichtstärke tritt dies meist ebenfalls zunehmend auf.
Ein entscheidender Faktor hierbei ist aber auch die Ausgangslage beim Fotografieren (Motiv, Licht usw.). Plötzlich liegen Gegebenheiten vor, bei denen es überhaupt nicht auftritt – erst einmal kaum erklärbar für den Fotografen. Ein spannender Sachverhalt... :-).

Bei der Nachbearbeitung solcher Fotos muss man sehr auf diese Säume achten, da sie je nach Eingriff schnell verstärkt werden. Insbesondere die häufig genutzten Regler für Kontraste und Schärfe wirken oft unangenehm verstärkend auf solche Säume. Dann kann´s auch mal schnell zu viel werden.

Liebe Grüße 

Roland

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Makronist

Hallo Roland,

danke für den Kommentar. Ich habe das Problem ebenfalls gesehen. Von diesem Motiv habe ich viellicht ein knappes Dutzend Aufnahmen gemachtund in allen ist die Schärfelage aus den von Dir genannten Gründen etwas unbegriedigend. Der knorrige Ast im Hintergrund hatte es mir halt angetan.

Das Päckchen ist hier gut angekommen, alles in Ordnung. Eine Frage habe ich noch. Ich werde Dich diesbezüglich noch kurz gesondert anschreiben.

Noch ein schönes Wochenende.

Jürgen

 

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MOD

Grüß Dich Jürgen,

Roland hat ja schon ausgiebig geschrieben, da kann ich wenig hinzufügen, ein wahnsinns Bokeh -was will man mehr. Eine Frage, nicht zum Bild sondern zum Motiv. Du schreibst "gemeine Hasel", die kenn ich nur mit geraden Ruten?. So wie bei Dir im Bild gezeigt, schaut meine Korkenzieher Hasel aus.

Servus
Wolfgang

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Makronist

Hallo Jürgen,

ich finde Dein Foto sehr ansprechend und ausdrucksvoll.

Dem Kommentar von Roland ist absolut nichts mehr hinzuzufügen, ich glaube, dass alles gesagt ist.

Vielleicht noch eine Sache. Roland bezeichnet das Bokehals bärenstark und dramatisch. Das sehe ich auch so. Mit dem Primoplan habe ich mich bisher noch nicht so sehr beschäftigt. Ist das gezeigte Bokeh typisch für das Objektiv?

Liebe Grüße

Reinhard

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Makronist

Hallo Reinhard,

schön, dass Du wieder aktiv bist.

Ich fotografiere sehr gerne mit dem Primoplan. Ich glaube aber nicht, dass das hier ersichtliche (dramatische) Bokeh unbedingt typisch ist. Ich habe bei der Aufnahme direkt "in den Baum hinein fotografiert". Man sieht also etliche dunkle Zweige / Äste, das durchscheinende Licht in der Mitte sowie den knorrigen braunen Ast. Diese Umstände sind wohl in erster Linie für das Bokeh verantwortlich. Eine Korkenzieher-Hasel hat auch per se schon etwas "dramatisches".

Ich habe auf Makrotreff noch zwei weitere Fotos, die einen Eindruck vom Primoplan 58mm vermitteln: "Tellerhortensie" und "Herbstaster".

Meines Erachtens lohnt es sich schon, über einen eventuellen Erwerb dieses Objektivs nachzudenken, zumal es sich auch noch in preislich erträglichen Regionen bewegt. Das Primoplan 75mm ist dagegen im Preis schon etwas abgehoben.

Liebe Grüße

Jürgen

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