Zwergharzbiene

In den letzten Jahren bin ich oft bei den auffälligen Gartenwollbienen in dieser Jahreszeit hängen geblieben. Dieses Jahr war ich auf der Suche nach anderen Anthidium-Arten und habe 3 weitere beobachten können.

Die kleine Harzbiene ist nur etwa 6mm groß und leicht zu übersehen. Sie nutzt keine Pflanzenwolle und vorhandene Unterschlupfe, sondern baut ihre Nester frei an Steinen, Holz oder Pflanzenstengeln aus Harz und Rindenstücken. Der Hornklee ist eine beliebte Futterpflanze und dort konnte ich sie bei brütender Hitze auf einer großen Waldlichtung mit sonnigen Hängen einige Male besuchen. Ähnlich wie bei anderen Anthidium-Arten durchstreifen die Männchen agil das Revier und fackeln nicht lange, wenn sie fündig werden.

1/4000s, f/5, ISO800, 5:4 + 10% Beschnitt

Kommentarbereich

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ADMIN

Hallo Rob,

perfekt im Flug festgehalten – wunderbar an einer Ihrer Lieblingspflanzen!

In den Flügeln liegt eine tolle Bewegungsunschärfe, die der fliegenden Biene Dynamik verleiht.

Schärfe, Perspektive, Licht – alles top!

GRATULATION zu diesem TOP-Foto!

In diesem Sinne weiterhin "Gut Licht"

Roland 

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Makronist

Hallo Rob,

der Hornklee wächst auch bei uns im Garten, deshalb habe ich eine Größenvorstellung. Erstaunlich, dass du die winzige Harzbiene so erwischt hast! Und spannend, was du zu ihrem Verhalten schreibst. Von der hatte ich bisher noch nicht gehört. Jetzt werde ich aber mal die Augen aufhalten. Vielleicht kann ich sie ja auch entdecken und es wird noch was mit den hundert verifizierten Insektenarten auf unserem kleinen Claim in diesem Jahr ;-)

Glückwunsch zum Toppi und alles Gute für dich!

Ingo

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Makronist

Danke Ingo,

laut Literatur sind die anderen Anthidium-Arten im Norden leider deutlich seltener. Ehrlich gesagt sind sie hier auch nicht ganz leicht zu finden. Vielleicht hast du die Pflanzen schon aber mir fallen spontan 3 ein, die du noch in dein Projekt integrieren könntest: Kronwicke, Zaunwicke und Natternkopf. Alles echte Wildbienen-Magneten. An der Zaunwicke lassen sich im späten Mai auch die wunderschönen Langhornbienen mit etwas Glück finden. Ich war sehr fasziniert vom Verhalten der Männchen und den extrem langen Fühlern. Die Weibchen sind zumindest an den Orten, die ich besucht habe, total auf die Zaunwicke abgefahren und lassen sich dort auch gut ablichten.

Liebe Grüße 

Rob

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Makronist

Hallo Rob,

bei einer Internetrecherche bin ich -9 Monate später- zufällig auf dieses Bild gestoßen. Schade, dass es solche Beiträge und Konversationen heute auf Makrotreff nicht mehr gibt. Der Hintergrund zur Entstehung des Bildes, die Mühen, die damit verbunden waren, ein paar biologische Infos drum herum, das war für mich schon interessant. Hat mich neugierig gemacht und aufmerksamer - und sogar bewogen, weitere Wildpflanzen im Garten anzusiedeln.

Seitdem hat sich auf Makrotreff vieles verändert. Heute wäre dein Foto wohl ein Bild für den "Showroom". Die restlichen Informationen fielen weg. Fünf Sternchen könnte ich natürlich trotzdem vergeben. Aber so Cäsar-mäßig "Daumen rauf" oder "Daumen runter" - ohne Worte?  Das kann´s doch nicht sein, oder?  Ich persönlich fände mehr "Storytelling" und Informationsaustausch besser. Schade, schade, dass das nicht mehr gewünscht ist. Was ich  respektiere (!) - aber bedauere.

Dir trotzdem weiterhin allzeit gut Licht und aufregende Naturerlebnisse im beginnenden Insektenjahr 2024!

Liebe Grüße

Ingo

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Makronist

Hallo Ingo,

schön von dir zu lesen! Ich hatte leider wenig Zeit, da ich entweder arbeite oder in der Natur bin, und habe auch aus diesem Grund keinen Beitrag eingestellt.

Ich sehe schon auch Vorteile darin, dass Neu- und Altgläser wieder zusammengelegt wurden und Showroom und Werkstatt mit unterschiedlichen Ausrichtungen versehen wurden. Von der fehlenden Möglichkeit, auch bei nahezu makellosen Bildern, in einen Austausch über fotografische und biologische Themen zu kommen, bin ich kein Fan. Dies liegt aber auch an meinem Zugang zu den Themen und Bildern. Oft habe ich keine konkrete Frage und bin mir einigen technischen oder künstlerischen Mängeln bewusst. Was mir aber hier enorm weitergeholfen hat, sind aufgeworfene Fragen, die mir selbst nie gekommen wären, sowie konstruktive Kritik. Die konkreten Tipps von Roland zu meinen ersten Bildern waren besonders wertvoll.

Im Showroom sollen ja die gelungensten Bilder gezeigt werden. Welche von den tausenden Flugaufnahmen besonders gelungen sind und welche, trotz Mängeln, wertvolle biologische Dokumente darstellen und geeignet sind, hier gezeigt zu werden, kann ich nicht gut einschätzen. Ich hatte es auch so verstanden, dass biologische Zusatzinformationen von Nutzern in geringerem Umfang gewünscht sind. Dafür gibt es bestimmt gute Gründe. Ich habe keine ausreichende Wissensgrundlage und habe vor allem meine eigenen Beobachtungen beschrieben. Aus anekdotischem Beobachtungsergebnissen ergibt sich aber in meinen Augen bei häufiger Wiederholung auch eine Art von Evidenz, z.B. wenn man innerhalb 1 Monats 50 Stunden mit einer Wildbienen-Art verbringt. Wenn ich dabei war und es gesehen, gehört und gefühlt habe, ist eine Literaturrecherche eine Ergänzung und nicht mein Ausgangspunkt.

Gerne stelle ich bei Gelegenheit mal wieder ein Bild und die Geschichte dazu ein und hoffe, dass auch du das machst ;-)! Ich hoffe, dass solche Beiträge, dann auch ohne konkrete Frage, in die Werkstatt eingestellt werden dürfen. Wichtiger als das reine Zeigen der Bilder, finde ich den offenen Austausch und die gemeinsame Freude am Beobachten und Ablichten dieser kleinen zauberhaften Wesen.

Ich gehe davon aus, dass du mit deinem tollen Gartenprojekt dieses Jahr noch mehr Artenvielfalt bekommst und die Motive nur noch so nach Ablichtung rufen :-). Ich bin wieder sehr motiviert in den Frühling gestartet, habe viel Zeit mit verschiedenen Wildbienen verbracht und dokumentiere nun auch für Umweltschutzzwecke, die Artenvielfalt in meiner Heimat.

Schönen Frühling euch!

Rob

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