Margeritenblüte

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ADMIN

Hallo Mainecoon,

wow, ein Spätzünder. Ein Wiesen-Margerite, die noch im Dezember blüht. Die schreit tatsächlich danach, fotografiert zu werden. Und dann noch mit einer so interessanten Optik!

Hauptmotiv

Die Schärfe liegt exakt auf dem Hauptmotiv, also auf der Margeritenblüte. Sie erfasst sowohl die vorderen weißen Zungenblütenblätter als auch den darunter liegenden grünlichen Blütenkorb samt Stiel. Das ist sehr gut; es ist das Ergebnis der tiefen Aufnahmeperspektive.

Fraglich ist, ob das Format die beste aller möglichen Lösungen ist. Für die längliche Blüte eignet sich natürlich auch hervorragend das Hochformat, bei dem sie dann,leicht nach links versetzt, ins Bild schaut. Aber bezüglich dieses Punktes kann man sicherlich geteilter Meinung sein.

Bokeh

Das Bokeh zeigt eine Zweiteilung: einen unteren, dunklen Teil, der leichte Strukturen zeigt, und einen hellen Teil, in dem sich der Himmel durchsetzt.

Insbesondere der dunklere Bereich ist der Bildbereich, in dem das tolle Helios 44-2 seinen Charakter offenbaren kann/sollte. Dies geschieht hier aber sehr verhalten. Und der obere helle Bereich wirkt auch nicht wirklich "malerisch" – ist aber, bedingt durch den tiefen Kamerastandpunkt – gegeben. Wir müssen ihn nur noch mehr aufwerten.

Wie machen wir das?

Zunächst einmal ganz einfach: Das Foto ist zu dunkel! Helle es über alle Werte deutlich auf. Achte hierbei auf die weißen Zungenblütenblätter der Margerite: Die sollen weiß sein! Oben im Bild sind sie grau, da ist also noch Einiges an Luft nach oben gegeben.

Mit dieser Aufhellung wird auch wesentlich mehr Farbe und Licht in den Hintergrund kommen. Er wird sich anders darstellen, er wird stärker die Abbildungscharakteristik des Vintage-Objektivs zeigen, er wird positiver.
Auch der Himmel wird mehr leuchten und damit mehr Licht ins Bild bringen.

Anschließend ziehst Du die dunklen Töne so weit nach oben, bis der Blütenkorb mehr Licht hat. Bestenfalls machst Du das über selektive Auswahl, also nur auf dem Blütenkorb.

Schließlich erhöhst Du noch die Kontraste um etwa 15 bis 20 %. Auch das wird das Bokeh deutlicher profilieren.

Ich bin sicher, dass diese tolle Dezember-Margerite in einem nochmals besseren Licht leuchten wird... .-)

In diesem Sinne weiterhin "Gut Licht",

Roland

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Makronist

Hallo Roland,

danke für deinen ausführlichen Rat. Ist es jetzt so besser? Für mich wirkt es etwas zu ätherisch. Allerdings war das Licht damals auch alles andere als hell und gut, weshalb ich bewusst die Unterperspektive und damit verbunden den etwas dunkleren Hintergrund gewählt habe. 

Mainecoon

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ADMIN

Hallo Mainecoon,

ja, jetzt ist es tatsächlich etwas "ätherisch" :-). Hat auch was...

Es ist tatsächlich etwas zu hell geworden. Mit Deinem Einverständnis schraube ich mal ein wenig an Deinem Bild herum, dann siehst Du, was ich meine. Es ist etwas schwer zu beschreiben...

Darf ich?

Lieber Gruß,

Roland

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ADMIN

Hallo Mainecoon,

hier das Ergebnis. Nun ist es heller, brillanter, freundlicher.
Willst Du noch mehr "Mal"-Charakteristik im Hintergrund, muss das Foto anders erstellt werden. Hier spielt die vorhandene Struktur und seine Entfernung zum Hauptmotiv eine entscheidende Rolle.

Liebe Grüße,

Roland
 

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ADMIN

Hallo Mainecoon,

achte besonders auf die Wiedergabe der Zungenblütenblätter: Wie sieht das Weiß aus?

Achte ebenfalls auf den Hintergrund. Mache alle drei Bildversionen parallel nebeneinander auf und vergleiche die Hintergründe. Schau Dir an, wie unterschiedlich Formen und Farben rauskommen.

Und achte schließlich auf die Wiedergabe des Blütenkorbs. Der ist wichtig! Er ist das Herz, aus dem die reinweißen Zungenblütenblätter herauswachsen. Der muss brillieren!

Wenn Du auf das alles achtest, weißt Du, wo Du hingehen musst...

Lieber Gruß,

Roland

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