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Makronist

Hallo Gabi,

mir schwant, dass bald am ersten Foto eine runde Plakette hängen könnte, irgendwas mit "Top" und "Foto"... Die Geschwindigkeit, mit der du dich dem Olympus 55mm annäherst, ist bemerkenswert!

Liebe Grüße

Mainecoon

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ADMIN

Hallo Gabi,

bei diesen drei Fotos sieht man deutlich, dass Du Dich zunehmend und erfolgreich auf das Olympus 1.2/55er einstellst. Gehen wir es kurz durch:

Bild1:

Super klasse! Die minimale Schärfeebene liegt exakt auf dieser einen Spitze, und diese eine Spitze liegt sehr gut vor einem dunklen Hintergrund, vor dem sie sich wunderbar abheben kann. Damit ist ein kleiner, aber sehr wirksamer Fixpunkt für das Betrachterauge gegeben. Das ist sehr gut gelöst.

Kleiner Wermutstropfen bei diesem Foto: Im Hintergrund befinden sich drei dominante Strukturen; das sind die drei von unten rechts nach oben links gebogenen unscharfen Linien. Sie ergeben schöne, bildwirksame Schwünge. Leider ist der mittlere oben angeschnitten. Damit ist das Bild genau an dieser Stelle geöffnet.

Etwas unharmonisch wirkt zusätzlich die Gelbfärbung in der rechten oberen Bildecke.

Bild 2:

Ähnlich wie Bild eins bezüglich der gelben Bildecke. Hier passt der Hintergrund sowohl farblich als auch strukturell nicht so wirklich zum Vordergrund; vorne grüne Pflanzen mit wunderschönen Linienverläufen, hinten gelb und komplett ohne Struktur. Das ist ein (zu) großer Schnitt.

Bild 3:

Hier hast Du die schmale Schärfeebene sehr schön auf die Kontrastkanten der Mistelblätter gelegt. Eigentlich ein sehr gutes und (meist) korrektes Vorgehen!

Dennoch passt es hier nicht so ganz, das ist eine Ausnahme. Der helle Hintergrund lenkt von diesen Kontrast-Schärfekanten ab. Zudem sieht man im Hintergrund attraktive weiße Kugeln – die Mistelfrüchte. Sie ziehen den Blick nach hinten, zeigen sich dort aber leider unscharf.

Hm, das ist bei diesem Bild hier nicht einfach; Du hast alles korrekt gemacht, und doch passt es nicht ganz. Dies ist ein sehr schwieriges Beispiel, ein sehr schwieriges Motiv – insbesondere für dieses Objektiv.

Ich hänge Dir ein Beispielbild an, dass ich mit dem gleichen Objektiv vom gleichen Motiv gemacht habe. Ich denke, dann weißt (siehst) Du am besten, was ich meine.

Bei allen Fotos gilt: Jammern auf hohem Niveau!

Alles in allem: Du bist auf einem guten Weg mit dieser erstklassigen Vintage-Linse. Dieses Obi muss man kennen- und lieben lernen – genau das machst Du gerade :-)!

In diesem Sinne weiterhin "Gut Licht",

Roland

Mistelfrüchte (Viscum album)

Olympus E-M1 Mark II; Olympus 1.2/55mm; 1/5000s; Blende 1.2; ISO 200

Zusätzlich zur Schärfe hilft die weiße Farbe dem Betrachterauge, sich im grün-gelben Wirrwar der Mistelblätter zurechtzufinden und sich auf die weißen Beeren zu konzentrieren.

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MOD

Hallo Roland,

lieben Dank für deine Einschätzung. Ich habe versucht deinen Tipps zu folgen, was mich ja auch gut weiter gebracht  hat. Das Gelb im Hintergrund ist von einer Primel auf der Fensterbank. Dort hatte ich das morgens mit dem Seitenlicht probiert.

Die Mistel hing auch leider nicht an einem Ast, sondern lag auf dem Boden, vom Sturm herunter geweht. Ich habe sie dann mit nach Hause genommen und versucht eine geeignete Aufhängung zu finden.Mit mehr oder weniger gutem Erfolg. Schließlich habe ich sie dann in einen Blumentopf gesteckt, auch am Küchenfenster.So konnte ich zwischendurch immer mal vom Herd zur Fensterbank spurten. Deshalb ist das Gelb auch dort zu finden. :-) Werde da mal kreativer werden müssen.  ;-)

Deine Mistel ist wieder superschön!!! Wenn ich groß bin, will ich das auch können sagen die Kinder immer. Ähhhm, ich glaube, ich werde eher schon wieder kleiner. :-)

Schönen Abend wünsche ich dir.

Liebe Grüße

Gabi

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ADMIN

Das Verlassen der Regeln...

Hallo Gabi,

Du hast bei Deinem Mistelfoto eine ganze Menge "richtig" gemacht. Auch dieses Foto hat seinen Reiz. Wichtig ist, dass Du dieses neue Vintage-Objektiv kennenlernst, seine Eigenheiten in Dich aufnimmst und im Foto zum Ausdruck bringst. Genau auf diesem Weg bist Du.

Anders ausgedrückt: Du führst Deinen neuen Objektiv-Oldi an der richtigen Leine spazieren – an einer Langleine. So lernt Ihr Euch gegenseitig kennen – und lieben. Das ist genau der Weg zu großen gemeinsamen Ergebnissen.

Und wenn man dann aufeinander eingespielt ist, kann man die "klassischen Regeln" allmählich wieder verlassen. Dann beginnt die befreite Vintage-Makrofotografie – ohne Begrenzung, nur noch Kreativität. Das macht dann noch mehr Spaß!

Lieber Gruß,

Roland

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MOD

Hallo Roland,

danke dir für deine Worte! Ich bin mit meinen Ergebnissen auch mehr als zufrieden. Es ist nicht ganz leicht damit umzugehen, aber auch nicht ganz schwer. Ich meine, nur durch üben passiert das, was du oben beschrieben hast. Ein Problem habe ich allerdings, wenn es so weitergeht ,wächst mir die Oly am Auge fest. :-)  So ist eben der Weg, immer weiter, und weiter voran.

Liebe Grüße

Gabi

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