Wollschweber im Reich der Sandbiene

Hier handelt es sich wohl um Bombylius major, den Großen Wollschweber. Eigentlich hatte ich viele Stunden am Boden verbracht um (an dieser Stelle im Wald) Sandbienen zu beobachten und zu fotografieren. Aber mir hätte klar sein müssen, dass "dem Parasitismus verfallene Flieger" auch aufs Foto wollen. So konnte ich die Rothaarige Wespenbiene und den Wollschweber ebenfalls in der Luft ablichten. Ich war ganz überrascht wie zutraulich das Tier war. Im Siedlungsbereich waren die Exemplare, die ich gesehen habe, viel schreckhafter.

Hier ist eines der Wollschweber-Bilder mit einem sehr beruhigten (und fast langweiligem) Hintergrund und knapper Schärfe. Der Wollschweber (oder vielmehr hier wohl die Wollschweberin) ist jedoch ganz natürlich dort unterwegs und vermutlich auf der Suche nach einem Nesteingang der Großen Weiden-Sandbiene, um ihre Eier vor die Eingänge zu werfen.

ABM etwa 1:4, APS-C, 1/4000s, f/3,2, ISO250, Meike Makro 85mm, gut 10% Beschnitt

 

Kommentarbereich

Profile picture for user Ingo Heymer
Makronist

Hallo Rob,

es ist schön zu wissen, dass du das Treiben der Sandbienen so intensiv beobachtest hast. Am Ende bleibt einem -wie du weisst- nichts anderes übrig, als sie zu lieben - lebenslang. Das gilt auch für die Parasitären, die sich dort rumtreiben. Sie haben einen Weg gefunden, ihre Art zu erhalten. So ist eben Natur - auch, wenn "Parasiten" ein schlechtes Image haben. Es ist total spannend, sie zu beobachten.

Den Wollschweber hast du perfekt erwischt. Die Schärfe sitzt da, wo sie sein muss. Klasse, Rob, Hut ab! Und den Hintergrund finde ich überhaupt nicht langweilig. Im Gegenteil: Die Farbe (vermutlich Sand) harmoniert optimal mit dem "Pelz" des Wollschwebers. Die Konturen der Pflanzen links und unter ihm erzeugen räumliche Tiefe, die blau-violetten Blüten sorgen für dezenten, farblichen Pep. Man ahnt, wo er herkommt, aber in Flugrichtung ist offener Raum. Es ist der Phantasie des Betrachters überlassen, sich vorzustellen, wo er wohl hin will... . Und die Positionierung des Insekts im Bild ist optimal gewählt. Rob, für mich persönlich ist das ein absolutes TOP- Foto!

Liebe Grüße

Ingo 

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Makronist

Hallo Ingo,

vielen Dank für die Blumen! Spannend, deine Interpretation zu lesen. Selber sieht man sein Bild ja zu oft und verliert die Neutralität.

Schön auch zu hören, dass du genauso fasziniert von dem Treiben bist. Lange geht es jetzt aber bei den meisten Sandbienenarten nicht mehr, da sie früh im Jahr erscheinen und recht früh auch wieder gehen. Es wird abgeklatscht und die nächsten Wildbienen erscheinen. Erst seit diesem Jahr nehme ich das alles bewusst war. Ich sehe es wie du mit den Parasitären. Die Natur wird schon wissen was sie tut und beide Arten gibt es schon lange. Ich befürchte eher, dass bei den Menschen so einiges sinnfrei läuft ;-)

Ich nutze die Gelegenheit, um noch ein Bild der Rothaarigen Wespenbiene unterzubringen. Ich musste das Quadrat nochmal gut beschneiden um die Komposition zu retten. Minimal abblenden wär wohl auch noch eine Idee gewesen. 

Liebe Grüße

Rob

Profile picture for user Wolfgang Zeiselmair

MOD

Guten Morgen Rob,

Wollschweber muss man einfach mögen wie sie drollig in ihrem "Winterpelz"  über den Blüten schweben. Bei mir lieben sie das Blaukissen, da sind ihnen die Anderen Blüten herzlich egal. Die Schärfe sitzt präzise auf dem Auge. Der Hintergrund ist wie er ist, eine kleine Vignette würde die "weite" vielleicht etwas mindern.

Servus
Wolfgang

 

 

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Makronist

Hallo Wolfgang,

danke für den Kommentar! Blaukissen lieben sie besonders aber ich konnte sie auch oft am Löwenzahn und an Taubenhyazinthen "segeln" sehen.

Danke für den Tipp! Eine leichte Vignette ist drin und aus "künstlerischen Erwägungen" hätte die wohl stärker sein dürfen. Es ist mir jedoch auch ein Anliegen ein naturnahes Bild zu erstellen und im Sand ist einfach eine Weite und Helligkeit typisch. Hmm. Jetzt hängt es wohl vom Kontext ab, was vorteilhaft ist.

Schöne Grüße

Rob

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