Gemeine Goldwespe (Chrysis ignita)

Hallo,

ich habe gerade Valentins Goldwese gesehen und die aktuellen Kommentare dazu gelesen. Tatsächlich findet man sie oft an Insektennisthilfen und hat gute Chancen, sie zu erwischen, wenn sie sich putzen. Aber: Ist es notwendig, sie zu stacken? Ich habe sie ohne Stack fotografiert, das Bild aber mehr als die erlaubten 10 % beschnitten. Die Rechtfertigung sehe ich darin, dass sie einfach sehr klein ist. Ich empfinde die Abbildung trotzdem als sauberer, klarer, natürlicher als die gestackte Version. Auch, wenn das Auge nicht richtig scharf ist ... . Was meint ihr?

Liebe Grüße

Ingo 

Kommentare

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MOD

Grüß Dich Ingo,

ich bin jetzt am grübeln, wenn ich hier (auf dem Tablet) das Bild anschaue und so richtig auf das Auge zoome, kann ich die winzigen Facetten erkennen. das ist jetzt mir scharf genug. Das Auge hat so ein samtiges weiches scharz, das lässt es event. unschärfer wirken als es ist. Mal schauen, was die Schärfespezialisten sagen :-). Das mit dem Stacken ist so eine Sache, weche absolut ihre Berechtigung hat. Aber wie Du richtig anmerkst, wirken diese Bilder ab und an auch etwas unnatürlich. Wenn schon, sind mir persönlich Teilstacks lieber, sie geben einem das Gefühl von Tiefe und wirken natürlicher. Das ist aber wie so vieles im Leben eine Sache des persönlichen Empfindens. Ein Tier so schön in die Schärfeebe zu legen ist natürlich schwieriger und schenkt Dir eine wunderschöne Einzelaufnahme.

Bei "normalen" Motiven mag ich größere Beschnitte nicht, sie spiegeln ein wenig die Faulheit wider, sich mit der Bildkomposition zu beschäftigen. Hier befindet sich das Motiv im "leeren" Raum, da geht es im Beschnitt also nicht darum eine gefällige Komposition zu erzeugen, sondern einfach darum das Motiv in einer vernünftigen Größe zu zeigen wenn vor Ort die technischen Möglichkeiten für einen größeren Abbildungsmaßstab nicht gegeben waren. Es ist nicht die reine Lehre aber hier für mich in Ordnung.

Hab ich 0berhaupt schon gesagt, das ich das Bild sehr mag? Hiermit nachgeholt :-)

Servus Wolfgang

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Makronist

Hallo Wolfgang,

der Beschnitt hat hier nichts mit "Faulheit" zu tun, ich wäre auch problemlos dichter an die Wespe rangekommen, aber: 

Da der Makroblitz häufig -in meinen Augen unschöne- Reflextionen auf Insektenkörpern erzeugt, wollte ich unbedingt einen Diffusor nutzen. Und der Diffusor von Pope Shield, den ich verwende, macht wunderschön weiches Licht. Nachteilig ist leider manchmal, dass er -abhängig von den Gegebenheiten- durch seine Baumform eine Annährung an die Nachabstandsgrenze des Obis nicht zulässt. 

Mir war hier das weiche Licht wichtiger, deshalb habe ich einen etwas größeren Beschnitt in Kauf genommen.

Schönen Abend!

Ingo

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MOD

Grüß Dich Ingo,

ich dachte ich hätte mich deutlich ausgedrückt, wenn nicht, entschuldige. Ich schrieb doch, dass es hier etwas anderes ist, als ob man zuerst ein Motiv knipst und dann den Ausschnitt bestimmt. Ich mache auch gerne quadratische Bilder, das habe ich vor dem Auslösen auch im Kopf und schneide nachher ohne Gewissensbisse.

Servus Wolfgang

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Makronist

Hallo Ingo,

schön mal wieder ein Bild von dir zu sehen! 

Mir gefällt deine Goldwespe sehr gut. Genug Brillanz und ein weiches Licht, bei dem man gerne einen langen friedlichen Blick auf das Schmuckstück wirft. Für mich ist Bildbeschnitt auch immer wieder ein Thema. Ich finde, dass es sehr stark davon abhängt, wo und wie groß das Bild erscheinen soll. In vielen Situationen wird der Unterschied (hinsichtlich Details) zu einer vollen Auflösung nicht sichtbar werden. Ich habe vor kurzem ein paar Drucke auf DIN A4 gemacht und auch bei Bildern die ich recht sportlich beschnitten hatte, war alles im Lot. Anders ist es jedoch bei großen Formaten. Bei mir ist der ISO-Wert oft auch ein kritischer Faktor. Bei hohen Werten macht der Beschnitt wenig Freude ;-)

Ich hoffe in deinem Garten geht es richtig zur Sache! Was geht ab mit der Artenvielfalt?

Liebe Grüße

Rob

 

 

Profile picture for user Ingo Heymer
Makronist

Hallo Rob,

der Bildbeschnitt wird glaube ich tatsächlich erst relevant, wenn man großformatige Drucke macht. Ein paar Ausstellungsbilder hatte ich schon, da waren die Rahmen 60 * 50 cm oder 50 * 40 cm oder auch 70 * 50 cm. Manchmal kommt noch ein Passepartout dazu, dann verkleinert sich der Fotoausdruck ja weiter. Also bisher habe ich da noch keine Qualitätsprobleme entdecken können - auch wenn der Beschnitt mal bei 25 % lag. Das Problem mit dem hohen ISO- Wert habe ich allerdings nicht, weil ich ja keine Flugaufnahmen mache. Trotzdem habe ich die MT- Beschnittregel tief verinnerlicht: (Fast) kein Beschnitt ist einfach am besten. Daran denke ich immer beim Fotografieren. 

Im Garten geht es nicht so zur Sache, obwohl es seit Februar durchblüht. Artenvielfalt und Individuenzahl sind (bisher) geringer als im letzten Jahr. Aktuell ist sowieso tote Hose. Insekten mögen keine Schafskälte. Aber irgendwie ist das in diesem Jahr auch ziemlich "spooky": Es passt alles nicht! Die Pflanzen blühen viel zu früh! Eine Biologin sagte mir kürzlich, wir wären der Zeit 2 - 3 Wochen voraus. Die Welt gerät aus den Fugen (sage ich). Alles sehr beunruhigend.

Trotzdem mache ich weiter. Habe gerade wieder 10 Karren Sand abgegriffen und kann jetzt ein weiteres Stück der verbliebenen (mittlerweile klein gewordenen) Rasenfläche abmagern. Dort werde ich es mal mit Blumen-Kräuterrasen versuchen. Ob´s klappt, wird man sehen...

Gestern habe ich in einer Regenpause wieder eine Gemeinde Goldwespe entdeckt, einmal in Schlafposition und einmal nach dem Aufwachen. Das Schlaf-Bild ist unbeschnitten, das Aufwachbild beschnitten. Dieses Exemplar war winzig (ca. 4-5 mm), manche werden ja auch wesentlich größer. Hat jedenfalls gereicht, um mich ein bisschen glücklich zu machen :-).

Herzliche Grüße und allzeit gut Licht!

Ingo

 

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Makronist

Hallo Ingo,

schön zu hören, dass du einige Ausstellungsbilder gemacht hast und die Tiere den Menschen näher bringst! Sind ja auch super Bilder die du immer raushaust ;-). Besonders das Licht gefällt mir bei deinem Stil sehr gut! Einfach stimmig.

Ich fand es auch sehr hilfreich, dass wir hier meist versuchen, so gut wie alle Pixel zu verwenden. Eine umgemein wichtiger Orientierungspunkt! Wildlifefotografie (mit dokumentarischen Anspruch) und insbesondere Insekten im Flug sind einfach Teilbereiche, in denen ein Beschnitt und/oder Formatänderung manchmal einfach sein muss. Warum sollte man eine Rawdatei, die so schwer zu bekommen ist, nicht im moderatem Umfang optimieren. Bei mir ist zwischen 0% und 30% Beschnitt alles mal dabei. 

Schade, dass du weniger Individuen wie letztes Jahr im Garten hast. Aber super, dass du weitere Maßnahmen startest. Selbstverständlich wird das etwas bringen. Bis sich stabile Populationen entwickeln können braucht es meist einfach Zeit. Hier war das Wetter leider auch sehr unkonstant. Fast alles war etwa 2 Wochen zu früh dran und dann kamen auch noch Kälteeinbrüche und tagelanger Starkregen. Wir hatten hier im Viertel aber ausreichend Unterschlupfe für Insekten bereitgestellt. Seit ein paar Tagen geht es wieder richtig ab. Vor allem Wollbienen, Blattschneiderbienen, Maskenbienen, Scherenbienen und Mauerbienen machen gerade richtig Party ;-).

Wunderschöne Bilder der Goldwespe! Logisch sind wir dann glücklich! Ich bin heute gescheitert an einer komplett grünen Goldwespe am Altholz. Selber Schuld, wenn man sie im Flug bekommen will. Hihi.

Gute Zeit dir Ingo! Genieße das was da ist und stell mal wieder Bilder ein. Ich bin gespannt!

Liebe Grüße

Rob

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