GoldfliegenRücken

Diffuse Beleuchtung kann auch gerichtet sein. Dies erzeugt in diesem Bild gewollt leichte Schatten, und macht es dadurch plastischer. Zum Stacken (ca. 500 Bilder) habe ich hier den Pyramiden Algorithmus (Methode C in Helicon Focus) verwendet, da ich keine Lust hatte, die Halos bei jedem Haar einzeln zu retuschieren. Dafür sind die Haare z.T. semi-transparent, und das Bildrauschen ist auch nicht optimal. Trotzdem schöne (physikalische?) Farben!

Zum 2. Bild: ABM 100:1 ist bei meinem Bastel-Aufbau technisch absolut grenzwertig, aber man dringt nochmal in eine neue Welt ein: die Fliege ist nochmals mit einem Pelz aus kleinen feinen Haaren bedeckt!

Kommentarbereich

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ADMIN

Hallo Uli,

absolut beeindruckend. Dieser Detailreichtum zieht mich beim Betrachten fast ins Bild :-)!

Irre, um so etwas zu machen, benötigte man vor einigen Jahrzehnten ein ganzes Forschungszentrum. Auch, wenn Deine Apparatur nicht gerade Smartphone-Format hat :-), steht sie dennoch irgendwo bei Dir zu Hause, nachdem Du sie selbst zusammengetüftelt hast.

Respekt!

Lieber Gruß,

Roland

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Makronist

Hallo Roland,

ich muss dir (teilweise) widersprechen. Mit Genehmigung meiner Frau lade ich zwei Vintage Elektronenmikroskopie-Aufnahmen hoch, die sie vor 35 (!) Jahren als Studentin an der University of Colorado angefertigt hat. Sicher: der Aufwand war (und ist) nicht gering: critical point drying, mit Gold besputtern, Filme (negative) entwickeln usw. Alles analog!

Das 1. Foto ist von der Bildqualität nicht ganz so toll, zeigt aber etwas sehr interessantes: Woher wissen die Zellen bei der Entwicklung eines Insekts eigentlich, in welchem Segment sie sich befinden? Beider  hier gezeigte Mutation haben sich die Mittelbeine an die Stelle der Fühler "verirrt": Die ersten 2 Teile sind noch Fühler, die anderen 3 sind Bein (incl. Kralle, links deutlich zu sehen). Das 2. Bild zeigt den Saugrüssel incl. der Schmeckhaare der Drosophila (Taufliege). Als Vergleich lade ich ein von mir kürzlich gestacktes Bild hoch, dass diesen Bereich auch zeigt . Du siehst: Mit dem heutigen Stacking sind wir noch lange nicht so weit, wie es die Biologen vor 35 Jahren schon waren. Hauptproblem sind diese Halos bzw. Teiltransparenzen. Hier müsste man an der Stackingsoftware doch noch was machen können!

[Der Antrag, ein REM für meine Bastel-Bude zu besorgen, wurde von meiner Frau soeben abgelehnt]

Viele Grüße

Uli

P.S.: Die vertikalen Streifen kommen von meinem Billig-Scanner, und sind im Original nicht vorhanden.

Die orange "Klappe" als "Futteral" für den Rüssel ist ganz interessant, der Rest ist Mist. 

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ADMIN

Hallo Uli,

ja, selbstverständlich haben die früheren starken Vergrößerungen (Elektronenmikroskop-Aufnahmen) eine tolle Qualität; sie offenbaren enorm viele Details, und dies klar und sauber. Aber bei ihnen handelt es sich mehr um wissenschaftliche Aufnahmen. Und hier verdienen sie volle Hochachtung und Respekt.

Ästhetisch jedoch gefällt mir beispielsweise Dein Stechmückenbild besser. Es zeigt ebenfalls sehr viele Details (wenn auch nicht ganz so sauber) in einer enorm starken Vergrößerung. Gleichzeitig jedoch kommt das Spiel mit den Unschärfen hinzu. Damit wirkt dieses Foto natürlicher – mal ganz abgesehen von den Farben. Mir (!) gefällt das besser :-).

Lieber Gruß,

Roland

Profile picture for user Isa Du Roy

Hey, Uli! Dein Beitrag hat mich echt fasziniert. Diese Vintage Elektronenmikroskopie-Aufnahmen sind der Hammer! Ich frage mich, wie sich die Technologie seitdem entwickelt hat. Du hast erwähnt, dass die Aufnahmen analog waren. Wie siehst du die Entwicklung der digitalen Fotografie im Vergleich zur analogen?

Ich habe kürzlich einen Test des Slidesnap G1 Diascanners durchgeführt. Es ist ein ziemlich cooles Gerät, das die Digitalisierung von Dias auf ein neues Level hebt. Du kannst meinen Testbericht hier lesen: https://www.digitalisieren-dias.de/testbericht-slidesnap-g1

Ich bin gespannt auf deine Meinung dazu. Glaubst du, dass solche Geräte die Art und Weise, wie wir alte Aufnahmen digitalisieren, revolutionieren können? Und wie siehst du die Rolle der Digitalisierung in der Makrofotografie?

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