Kern Macro-Yvar 3.3/150mm – Teichfrosch (Pelophylax "esculentus")

Bei meinem Projekt Teichfrosch im Froschreich sind eine Menge mehr Fotos entstanden, als ich in der MAKROFOTO-Spezial Vintage-Makrofotografie abgedruckt habe. Hier stelle ich mal eins ein, das ich mit einem super interessanten Vintage-Objektiv aus der Schweiz (!) erstellt habe, das Kern Macro-Yvar 3.3/150mm.
Die Schweiz als Objektivbauer? Aus heutiger Sicht sehr ungewöhnlich. Doch früher war die Vielfalt im Objektivbau wesentlich größer als heute. Auch hier hat die Monopolisierung nicht Halt gemacht. Mitte des vorigen Jahrhunderts gab es viele größere und auch kleinere Schmieden, die teils sehr interessante und qualitativ hervorragende Objektive hergestellt haben. Hierzu gehörte die französische (Korrektur: schweizer) Firma Kern-Paillard. Zahlreiche Filmobjektive stammen aus diesem Hause, die einen sehr guten Ruf genossen und genießen.

Ich rückte am Froschteich den Teichfröschen (Pelophylax "esculentus") auch mit einigen dieser Filmobjektive aus Frankreich auf die Pelle, die aus den 1960er Jahren stammen. Das 150er ist eine beachtliche Brennweite, mit der ich auch Frösche in größerer Entfernung würdigst in Szene setzen konnte :-). Dieser hier visiert gerade eine schmackhafte Fliege an...

Kommentarbereich

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MOD

Hallo Roland,

wie cool ist das denn! Das sieht aus, als ob der scharfe Frosch in die Unschärfe schwimmt. Meint, die gespiegelte Blüte auf dem Wasser sieht aus wie drüber gemalt. Ich hoffe, du verstehst was ich meine.:-)

Liebe Grüße

Gabi

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Makronist

Hallo Roland,

gefällt mir. Mein erster Eindruck in der Vorschau war - ein pinkes Tor. Was macht das dann da.
Irre ist der Effekt den Gabi schon angesprochen hat "wie drüber gepinselt". Mir gefallen die Wellen im Vordergrund ausgesprochen gut. Schöner Pinsel, den Du uns da vorstellst.

LG

Frauke

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Makronist

Hallo Roland,

ja, sanft gleitet er dem Nirvana entgegen, von sanften Wellen lächelnd umspielt.

Wieder mal ein tolles Froschportrait mit einem spannenden Objektiv.

Grüße von Inga

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ADMIN

Die Story geht weiter...

Hallo Inga,

tja, das mit dem "sanft" ist ziemlich relativ. Würde sagen, da baute sich ´ne fatzen Welle auf. Denn die Story ging weiter:

Ich spürte die innere Spannung des scheinbar "sanft" dahingleitenden Frosches (das war übrigens Ewaldo :-)) und wechselte schnell auf ein anderes, deutlich lichtstärkeres Objektiv – das mittlerweile hier im Forum bekannte Wollensak Oscillo-Raptar 1.9/75mm. Ich hatte den Wechsel so gerade vollzogen und die Kamera wieder vor´s Gesicht geklemmt, da passierte es auch schon:

Ewaldo in Aktion: der Angriff der Killerzunge :-)!

Und schwupp, hatte das scheinbar "Sanfte" ganz unsanft sein Ende gefunden... (***grins***).

Lieber Gruß

Roland

Olympus E-M1 Mark II; Wollensak 1.9/75mm Oscillo-Raptar 1:0.9X; Blende 1.9; 1250s; ISO 200

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MOD

Hallo Roland,

Ewaldo hat aber eine ganz schön lange Fangmaschine. Da kannst du froh sein,dass das Insekt seiner Begierde nicht auf deiner Brille saß. Wirklich ein Knaller-Bild! Super!

Liebe Grüße

Gabi

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Erstellt von Michael M. (nicht überprüft) on Fr., 12/03/2021 - 23:05 Permalink

Tolle Bilder!

Die Firma Kern war keineswegs französisch, sondern sie war in Aarau in der Deutschschweiz domiziliert. Paillard war ein Filmkamerahersteller, mit dem die Firma Kern eng zusammengearbeitet hat.

Kern baute im Auftrag der NASA auch verschiedene Objektive, die bei den Apollo-Missionen eingesetzt worden sind.

Falls du dein Objektiv einmal loswerden möchtest.... Ich besitze "nur" das Kern Yvar f4.0/150mm und mache es mit Zwischenringen zum Makro. Ein Wollensak 150mm habe ich übrigens auch noch, aber das Kern ist edler.

 

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ADMIN

Hallo Michael,

danke für den Hinweis. Das mit dem "französisch" oben in meinem Text war ein Schreibfehler. Weiter oben hatte ich geschrieben, dass es sich um ein "Objektiv aus der Schweiz" handelt. Ich habe den Fehler korrigiert.

Du sprichst ein Wollensak-Objektiv mit 150mm Brennweite an. Welches meinst Du genau? Es gibt eins mit 6 Inch (152mm) f/3.8. Auch dieses Objektiv verfügt über eine wunderbare Schärfe und ein für Wollensak recht cremiges Bokeh; Wollensak zeichnet ja ansonsten gerne recht rau :-). Ich habe kürzlich ein Foto eines Krokus´ eingestellt, das ich mit diesem Objektiv gemacht hatte.
Bei diesem Wollensak-Teleobjektiv handelt es sich um ein Objektiv aus der für damalige Zeiten sehr leistungsstarken "Raptar"-Serie; das ist unter anderem in der nicht ganz so wilden Abbildungscharakteristik der Unschärfen erkennbar. Die Velostigmaten dagegen sind regelrechte Bokeh-Schleudern :-)!
Oder meinst Du ein anderes Wollensak-Tele, eins mit der exakten Brennweite von 150mm? Und wenn ja, welche Lichtstärke weist es auf?

Aber Du hast Recht, das Kern ist insbesondere in der Darstellung seiner Unschärfen nochmals glatter, cremiger. Ist schon interessant, wozu die Objektivbauer vor so vielen Jahrzehnten bereits in der Lage waren!

Liebe Grüße 

Roland

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