Gewöhnliche Winterspinne (Cicurina cicur)

Diese etwa 5-7 mm große Gewöhnliche Winterspinne (Cicurina cicur), auch Graubraune Kräuselspinne und manchmal auch Herbststreu-Spinne genannt, habe ich vorgestern unter einem vertrockneten, welken Frauenmantelblatt entdeckt.

Cicurina cicur gehört gegenwärtig zur Familie der Bodenspinnen (Hahniidae). Sie war in der Vergangenheit zuerst bei den Trichterspinnen (Agelenidae) und später bei den Kräuselspinnen (Dictynidae) eingeordnet. Die Bodenspinnen werden maximal 3 bis 4 Millimeter groß. Cicurina cicur ist mit 5-7 mm Größe eine Ausnahme.

Sie baut kleine, flache Fangnetze unter Holzstücken und Ähnlichem. Hier erkennt man das Netz an der Blattunterseite, die fast auf dem Boden auflag.

Mit ihrer schlichten Erscheinung und verborgenen Lebensweise wird sie wahrscheinlich nicht besonders beachtet. Ich habe diese Spinne auch, eher zufällig, zum ersten Mal wahrgenommen und konnte sie erwischen.

Da kommt Freude auf: ))

L.G. Astrid

 

Die Bilder entstanden Freihand, abgestützt. Ein Raynox DCR 250 und ein Aufsteckblitz wurden benutzt.

Kommentarbereich

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ADMIN

Fotos vom verborgenen Leben

Hallo Astrid,

klasse, dass Du Fotos von diesen Kleintieren machst, die "wahrscheinlich nicht besonders beachtet werden".

Ja, dem ist so, sie leben verborgen, werden (dadurch) kaum beachtet – und machen einen enorm großen Teil der "Biomasse" aus. Das ist ein abstrakter Begriff, bringt den Sachverhalt aber relativ deutlich auf den Punkt. Denn diese "nicht besonders beachteten" Kleintiere kommen häufig in sehr hoher Stückzahl (und zum Teil auch Arten) vor. Sie sind also sowohl ein wesentlicher Bestandteil dieser "Biomasse", als auch der Biodiversität – und werden dennoch "nicht besonders beachtet".

Das verdeutlich, dass bei den meisten Menschen ein großes Annäherungsproblem an die Situation der Biodiversitätszerstörung vorliegt. Wir meinen, wir würden Artenvielfalt (als Teil der Biodiversität) sehen. In Wirklichkeit sehen wir aber nur einen winzigen Bestandteil der Artenvielfalt, quasi nur eine hauchdünne Oberfläche; der Großteil der Artenvielfalt existiert für uns verborgen – und wird deshalb nicht wahrgenommen. Das Dramatische daran ist: Wir merken nicht, wenn etwas verschwindet, wenn wir es ohnehin nicht wahrnehmen. Dieser Umstand stellt ein großes Problem dar bei den aktuellen Bemühungen, den Verlust der Biodiversität zu stoppen.

Umso wichtiger sind solche Fotos, die Du machst! Fotos von Tieren, die im Verborgenen leben und die "nicht besonders beachtet werden".

Liebe Grüße 

Roland

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Makronist

Hallo Roland, 

für diesen Kommentar danke ich dir sehr.

Deinen Worten kann ich mich nur anschließen. Sich mit den kleinen Wundern zu beschäftigen ist faszinierend. Ein Bild machen zu können ist schon toll aber bei der Bestimmung zu erfahren was es mit dem entdeckten Lebewesen auf sich hat ist immer spannend. 

Im letzten Jahr habe ich bei der Suche nach Wasserkugelspringern in einem Wasserbecken Muschelkrebse gefunden und konnte unter sehr schwierigen Bedingungen ein Bild machen. Von diesen Lebewesen hatte ich noch nie etwas gehört. Die Bestimmung war nicht ganz einfach 

Die schließlich gefundenen Infos über diese winzigen Urtierchen waren überwältigend. 

Mal sehen, vielleicht stelle ich das Bild auch mal hier ein. Allerdings mit etwas abgespeckter Info. Schon das hauptsächliche ist sehr umfangreich.

L G. Astrid 

Profile picture for user Flora1958

MOD

Guten Morgen. Astrid!

Mir sind diese Spinnen auch schon begegnet. Sie kamen meist schauen wenn ich mich irgendwo ins Laub geworfen habe um nach Kugelspringern oder ähnlichem zu suchen. Nun hast Du meine Frage beantwortet um welche Spinnen es sich dabei handelt. Danke dafür.;-)

Ich wünsche Dir einen schönen Tag mit vielen kleinen Motivtierchen. :-)

Liebe Grüße

Gabi

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