Rüsselkäfer

Hallo,

nach einer Fahrt an glyphosatgelben Äckern und rollenden Gülletanks vorbei (das soll nicht verschwiegen werden) gelangte ich heute in meine Lieblings-Naturoase. Eigentlich wollte ich noch näher ran an die Sandlaufkäfer (was auch gelungen ist), dann fesselte aber ein Rüsselkäfer meine Aufmerksamkeit. Endlich mal ein nicht so zappeliges Insekt, dachte ich. Doch es gab ein neues Problem. Der Rüsselkäfer lief auf Sand (hell) und hatte sowohl fast weiße als auch schwarze Haare und dunkle Augen. Ein fototechnisch schwierig zu lösendes Problem.

Beide Bilder sind Stacks aus 6 Bildern, kameraintern verrechnet und Highspeed geblitzt.

Viele Grüße

Ingo

P.S.: Der arme Kerl oder die arme Kerlin ist ziemlich ramponiert. Das "Endstück" einer Antenne fehlt.

Kommentare

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MOD

Hallo Ingo,

ich bin nach wie vor begeistert was die Oly ( und Du :-)  )zu leisten vermag in Sachen Stacking. Den hast Du wieder super auf die Karte gebannt. Dein fototechnisches Problem hast Du offensichtlich bestens gelöst. Ein wunderbares Bild von dem Rüsselkäfer ist Dir gelungen. Er macht sich super auf dem hellen Sand.  Es sind meine Lieblingskäfer, eben voll süß und total knuffig. ;-) Sie sind übrigens des Öfteren nicht mehr ganz komplett. Letztes Jahr hatte ich hier einige von Ihnen mit fehlenden Beinenden.

Liebe Grüße

Gabi

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Makronist

Hallo Gabi

das Problem ist nicht gelöst, aber zwischendurch funktioniert es ja immer wieder. Ich finde Rüsselkäfer auch "voll süß", habe aber noch nie Fotos von ihnen gemacht.

In meinem Lieblingssandhabitat kommen Käfer im Moment aus der Erde wie vor einiger Zeit die Krokusse im Garten. Auch von diesen Rüsselkäfern liefen dort etliche herum. Bestimmen konnte ich sie allerdings nicht (es gibt wohl einen Kiefernrüssler, der sieht so ähnlich aus, und der komplette Baumbestand dort besteht aus Kiefern, aber ob der das ist?).

Dafür sind die Weiden-Sandbienen, die vor einer Woche noch zahlreich ihrem Brutgeschäft nachgegangen sind, fast vollständig verschwunden. Nur noch einzelne, entkräftet wirkende Exemplare kriechen dort herum. Die Toten werden von roten Waldameisen eingesammelt und in den Bau geschleppt. Ein trauriges Bild, aber so ist nun mal der Gang der Dinge.

Liebe Grüße

Ingo

P.S.: Apropos Gang der Dinge: Auf dem Hinweg habe ich scharf gesehen und unscharf fotografiert, wie ein Habicht wahrscheinlich einen Waldohreulenästling geschlagen hat (wie ein befreundeter Vogelexperte vermutet). Ist zwar kein Makro, aber für mich emotional mit dem Rüsselkäferbild verbunden...

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MOD

Hallo Ingo,

das muß ja ein aufregendes Fleckchen Natur sein, wo Du so rumliegst. :-) Glückwunsch zu so einem Standort. Danke auch für die Einstellung des Habichtbildes. Ich kann verstehen, dass Dich diese Situation berührt hat und Du sie unweigerlich mit dem tollen Käferbild in Verbindung bringst. Das geht mir auch immer so. Daran sieht man wie tief sich unsere Naturerlebnisse doch in das Gedächtnis einfügen und wie sie uns auch beeinflussen in unserem Handeln und Tun. So soll es sein. Viel bereichernder als so manches Blablabla auf irgendwelchen anderen Ebenen.

Ich wünsche Dir weiterhin so viel Freude und bereichernde Momente.

Liebe Grüße

Gabi

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Makronist

Hallo Gabi,

das tolle ist, dass der gewöhnliche Sonntagsspaziergänger das Fleckchen überhaupt nicht aufregend findet. Da ist ja nichts! Deshalb kann man da auch mal 6 Stunden alleine und vollkommen ungestört rumliegen. Wenn die wüssten ;-). (Vor ein paar Tagen habe ich dort meinen ersten Schwarzspecht gesehen, der ist ja wirklich groß!).

Ein oder zwei Mal im Jahr darf man das Habitat dann noch mit einer Herde Schafe (Sukzessionsbremsen) teilen. Aber das tut man ja sehr gerne (zumal die die Bergsandglöckchen nicht fressen). Trotzdem: Gelegentlich muss wohl auch der eine oder andere nette Mensch dort sein: Vor ca. sieben Monaten habe ich dort meine Sigma 150mm - Geli verloren. Bei meinem Besuch vor eingen Tagen dachte ich, ich gucke nicht richtig. Da liegt die Geli auf einem exponierten, alten Baumstumpf zur Abholung bereit.

Ich hoffe, dass wirkt jetzt nicht wie blablabla -  ich wollte nur bestätigen, dass mir dieses Plätzchen wirklich sehr viel Freude und bereichernde Momente schenkt.

Liebe Grüße nach Witzenhausen

Ingo

 

 

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MOD

Grüß Dich Ingo,

ich bin bekennender Rüsselkäfer-Fan. Was sich die Evolution nicht alles ausdenkt wenn sie einen guten Tag, oder einen besonders guten Tropfen Rotwein hatte :-) Die sind so knuffig! Bevor ich jetzt komplett in´s schwadronieren komme, das Bild ist natürlich auch super gut gemacht (ich spreche vom ersten, nicht weil das zweite schlechter ist, aber ich mag die Nase).

Servus
Wolfgang

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Makronist

Hallo Wolfgang,

noch ein Rüsselkäfer-Fan und Evolutionsliebhaber (gut begründet ;-)). Indirekt weist du aber auf den aus meiner Sicht bestehenden Mangel des Bildes hin: Die markante Nase könnte sich so schön vom Sand im Hintergrund abheben. Aber dahinter ist "das blöde Bein". Darauf habe ich nicht geachtet, das würde ich beim nächsten Mal anders machen. Ja, man kann immer was zu maulen finden...

Liebe Grüße aus dem Norden!

Ingo

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Makronist

Hallo Ingo,

richtig schöne Rüsselkäferfotos!

Ich habe auch eine Olympus E-M1 Mark II, den kamerainternen Stack bisher aber kaum genutzt. Die große Tiefenschärfe in deinen Fotos animiert mich, damit unbedingt zu experimentieren.

Die von dir beschriebenen Schwierigkeiten angesichts der großen Hell-Dunkel-Unterschiede hast du ja gelöst. Insbesondere das Auge hebt sich deutlich von der dunklen Umgebung ab. Mit Nachbearbeitung? Dann kann ich vielleicht aus meinem weniger kontrastreichen Foto auch noch was rausholen. Leider habe ich bislang kaum Erfahrung mit Bildbearbeitung…

Mein Rüsselkäferfoto habe ich in der Döberitzer Heide nahe Berlin gemacht. Dabei handelt es sich m.E. um den Sand-Steppenrüssler (Coniocleonus hollbergii). Ist das vielleicht auch der Käfer auf deinen Fotos?

Zu den Rüsselkäfern der Sandgebiete Brandenburgs gibt es übrigens einen interessanten Artikel:

Anzeige von Seltene Sandspezialisten: Steppenrüssler in Brandenburg (biuz.de)

Ich wünsche dir weiter spannende Begegnungen in deiner Lieblingsnaturoase! Ich werde an diesem Wochenende vermutlich auch wieder in der Döberitzer Heide unterwegs sein.

Liebe Grüße,

Jörg.

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Makronist

Hallo Jörg,

toller Artikel zu den Rüsselkäfern! Und wenn ich mir Bilder der Döberitzer Heide ansehen, läuft mir das Wasser im Munde zusammen. Genau solche Trockengebiete liebe ich sehr. Garantiert flitzen dort gerade die Dünensandlaufkäfer herum. Und bodenbrütende Wildbienen, parasitäre Wespen, Ameisen, seltsame Spinnen usw.. Da hast du ein spannendes Makronisten-Habitat vor der Haustür.

Dein schönes Rüsselkäferfoto weist in der Tat große Ähnlichkeiten des Tieres zu "meinem" aus. Könnte -nach dem Lesen des Artikels- in der Tat ein Steppenrüssler sein. Es wäre schön, wenn hier mal ein Biologe vorbeischauen würde, ich würde schon gerne wissen, um welches Insekt es sich genau handelt.

Jörg, ich bin auch blutiger Stack-Anfänger. Aber es macht mir im Moment wirklich viel Freude, damit rumzuexperimentieren. Probier es aus!

Und was die Nachbearbeitung angeht: Habe ich natürlich gemacht, leider bin ich da aber nicht so der große Künstler. Ich bin allerdings mittlerweile davon überzeugt, dass der Blitzeinsatz den entscheidenden Unterschied bzgl. Kontrast und Brillianz macht. Der ist allerdings auch mit einigen Tücken verbunden.

Liebe Grüße und dir viel Freude in der Döberitzer Heide!

Ingo

 

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