Graue Sandbiene

Hier handelt es sich um die Graue Sandbiene (Andrena cineraria), die auch Grauschwarze Düstersandbiene genannt wird. Sie sieht ähnlich aus wie die Große Weiden-Sandbiene (Andrena vaga), hat jedoch ein schwarzes Band zwischen den Flügeln.

Die Wildbienen sind vor ein paar Tagen erschienen und ich konnte viele Verhaltensweisen beobachten und dokumentieren. Ich hoffe es ist von Interesse. Mir hat es große Freude bereitet.

Zuerst sind ein paar Männchen erschienen und haben mit Erkundungsflügen vegetationsarme Stellen ausfindig gemacht. An verschiedenen Stellen, die nah beieinander liegen, wurde dann ordentlich gebuddelt. Jetzt sind es 5 Nester (Bodenlöcher). Die Männchen sind tagsüber mehrfach wild umhergeflogen und waren vermutlich auf der Suche nach Weibchen, die oft erst später erscheinen. Ausgiebig wurde auch das direkte Umfeld der Nester durch Flüge und "Spaziergänge" erkundet. Gestern sind dann Weibchen erschienen und ich konnte eine Paarung beobachten. Zuckersüß auch der Anblick heute bei schlechtem Wetter: Ein Sandbienen-Pärchen schaut zu zweit kurz aus dem "Fenster" und entscheidet sich dann fürs Drinnen gemütlich machen.

Ich habe auf die schnelle 2 Bilder fertig gemacht. Das erste Bild zeigt die Sandbiene kurz nachdem sie aus dem Loch gekrabbelt ist. Das 2. Bild zeigt einen Rückflug.

ABM etwa 1:1, APS-C, 1/160s, f/8, ISO100, Laowa Makro 65mm, Blitzlicht, Diffusor, etwa 10% Beschnitt

ABM etwa 1:3,75, APS-C, 1/3200s, f/4, ISO400, Laowa Makro 65mm, quadratischer Beschnitt (+ minimal reingezogen) 

Kommentarbereich

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ADMIN

Hallo Rob,

sie gehören zu den ganz "frühen" Wildbienen, Andrena cinerea. Du hast die beiden Männchen schön eigefangen.

Du gibst an "Blitzlicht, Diffusor". Kannst Du das näher beschreiben? Ein Blitzgerät? Zwei? Oder 17 :-)? Wie und wo hast Du den eingesetzten Blitz befestigt? (Ich vermute mal, oben mittig?!)

Liebe Grüße 

Roland

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Makronist

Hallo Roland,

danke für den Kommentar! Du liegst richtig. Ganz normal von oben (1Blitz) geblitzt mit einem zwar relativ großen, aber sehr durchlässigen Diffusor. Die Brillanz auf dem Tier finde ich ok. Der HG gefällt mir weniger aber zumindest sind keine schwarzen Stellen dabei. Für den HG hätte aus meiner Sicht ein stärkerer Diffusor ein besseres Ergebnis erzielt. Mit Blende 8 habe ich versucht, etwas Freistellung dennoch möglich zu machen.

Hättest du noch einen Tipp?

Liebe Grüße

Rob

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ADMIN

Hallo Rob,

ein einzelner Blitz führt immer zu mehr oder weniger starken Schattenbildungen. Die Platzierung oben über der Kamera – also über dem Mittenkontakt – ist hier zwar die in der Regel beste Lösung. Dennoch ist auch die maximal suboptimal.

Die Schatten siehst Du im Bild beispielsweise als zahlreiche kleine dunkle Flecken im Hintergrundsand; das sind alles kleine Hohlräume, die infolge der Lichtführung von oben Schlagschatten werfen. Auch der Hinterleib der Biene rutscht aus der Beleuchtung heraus – und wird zu dunkel.

Deutlich besser ist die Montage von zwei Blitzgeräten in Zangenstellung, also rechts und links neben dem Objektiv. Dadurch werden sehr wirksam Schlagschatten vermieden. Wenn man einen der beiden dann noch etwas geringer hinsichtliche seiner Blitzabgabe einstellt, entstehen ganz geringe, natürliche Schatten, die die Plastizität im Bild erhalten. Dunkle Schlagschatten werden dennoch wirksam vermieden.

Wenn Du intensiver in das Thema Makro-Blitzfotografie einsteigen willst, lohnt es sich, entsprechend umzurüsten. Das ist erst mal etwas komplizierter, lohnt sich aber enorm. Immer, wenn Du beispielsweise in der MAKROFOTO in den Bildunterschriften von Fotos bei mir "Blitzlicht" liest, handelt es sich um einen Doppelblitz in Zangenstellung. Hier kannst Du Dir also die Wirkung dieser Lichtführung sehr gut anschauen.

Liebe Grüße 

Roland

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Makronist

Hallo Roland,

vielen Dank für die weiterführenden Tipps. Tatsächlich ist ein Zangenblitz bereits in Planung aber ich möchte einen mit beweglichen Armen, die ich auch aus dem Weg räumen kann. Alles was mich im Feld stört und unflexibel macht, hat einfach auch Nachteile. Eigentlich liebe ich das natürliche Licht. Früher Vormittag oder später Nachmittag mit leichtem Schleier vor der Sonne ist mein Favorit. Bei ABMs von 1:1 oder größer komme ich aber leider selten um Zusatzlicht herum. Ich versuche schon kreativ zu werden, verwende teilweise mehrere Lichtquellen oder Reflektoren, um dem oben genannten Problem zu begegnen. Manchmal wirft auch ein helles Blatt neben dem Tier genug Licht zurück um die Schatten zu entschärfen. Es hängt aus meiner Sicht schon sehr von den jeweiligen Gegebenheiten ab. Bei meinem Bild oben sind kleine Erdlöcher, die das Licht verschlucken, natürlich eine eher schwierige Situation und ein Zangenblitz eine Lösung.

Liebe Grüße

Rob

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Makronist

Hallo Wolfgang,

dankeschön! Wenn es nah und intim wirkt, dann habe ich mein wichtigstes Ziel erreicht :-).

Ich drücke mich (nach wie vor) vor dem Stacking ... und rede mir ein, dass bei meinen Methoden (alles frei Hand, draußen und mit lebendigen Wesen) es eh ein schweres Unterfangen wäre. Ich mag knappe Schärfe, aber habe oft Probleme, sie richtig zu legen. Ausschuss ist immer dabei...

Schöne Grüße

Rob

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Makronist

Hallo Rob,

der Frühling kommt, und du kommst mit deinen Flugaufnahmen wieder voll in Fahrt! Tolle Bilder, und es macht viel Spaß, deinen Beobachtungen ("Geschichten") dazu zu lesen!

Frohe Ostern noch!

 

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Makronist

Moin Uli,

danke! Ich freue mich, dass du merkst, dass ich Feuer und Flamme bin mit den Flugaufnahmen. Die letzten Tage hatte ich viel Glück und dadurch einige Aufnahmen hinbekommen. Da wird also noch einiges kommen ... ;-) 

Ich hoffe, du hattest schöne Ostertage!

Viele Grüße

Rob

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Makronist

Hallo Rob,

meine Frau und ich waren gestern auch bei den Grauen (?) Sandbienen (Weiden waren nicht in der Nähe). Wenn ich ein Weibchen wäre, würde ich sagen: "Die sind sooo süß!". Allerdings sagte meine Frau "in echt" - nachdem sie einer Biene ewig beim Buddeln zugeguckt hat: "Die haben wirklich ein hartes Leben!" Vielleicht findet in diesem Fall also das Männchen die Bienen "so süß"? Ja, auf jeden Fall!

Was auch beeindruckend war: So ca. alle 5 - 10 Minuten flog ein Bienenmännchen erst vorbei, um sich dann kurz danach zur Begattung auf das Bienenweibchen zu stürzen. 20 Sekunden bildeten sie ein wildes Knäuel, dann verschwand er wieder. Und sie buddelte weiter an ihrem Loch, als wäre nichts gewesen ...

Rob, wie du die im Flug erwischt hast: Hut ab! Das muss man erst einmal hinbekommen. Und das Anfang April aus dem Winterlager kommend!

Hab´ weiter viel Freude an deinen Beobachtungen, Bruder im Geiste ;-)

Liebe Grüße

Ingo

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Makronist

Hallo Ingo,

viel zu cool, dass du auch die Sandbienen beobachten konntest! Klar haben die auch ein hartes Leben aber es hat auch keiner gesagt, dass es für Lebewesen immer leicht auf der Erde ist ... und genau das macht es ja so kostbar und spannend. Die kleinen Bienen geben alles, um ihre Ziele zu erreichen ;-)

Bei mir haben auch die Männchen viel gebuddelt. Da ich die Geschlechter nicht gut unterscheiden kann, frage ich mich schon manchmal, wer da was macht. Vielleicht finde ich es noch heraus.

Danke für die Anerkennung für die Flugaufnahme. Es hat schon gedauert, das Bild zu bekommen...

Liebe Grüße

Rob

Profile picture for user Mainecoon

Makronist

Lieber Rob,

ich konnte viele Verhaltensweisen beobachten und dokumentieren. Ich hoffe es ist von Interesse.

Das ist doch genau einer der Punkte, die diese Plattform zu etwas Besonderem machen: Fotografie UND Biologie! Also mach dir keine Sorgen, sondern lass uns auch weiterhin an deinen spannenden Beobachtungen teilnehmen!

Viele Grüße

Mainecoon
P.S. Ich beneide dich um dieses Flugfoto!

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