Eichenspinnermännchen

Hoi zsamme,

nachdem ich mir alle Makrozeitungen zu Gemüte geführt und ein Bild beim Wettbewerb eingegeben habe (ich hoffe, es entspricht den Regeln), würde ich hier gern ein Bild zur Besprechung stellen.

Schon einmal vielen Dank für eure Kommentare und Kritiken und ein besonderer Dank an die Gründer/Autoren von Makrotreff für diese tolle Website!

Zum Bild:

Entdeckt hat ihn mein Sohn, fotografieren durfte ich ihn, Freihand an der Mauer lehnend.

Das Bild ist um ca. 10% beschnitten.

Ich denke ich habe den Mindesabstand (30cm) leicht unterschritten, da ich den oberen Teil des linken Fühlers nicht scharf abgebildet habe.


Ein Stack aus 62 Aufnahmen mit Zerene Stacker.
 

Kommentarbereich

Profile picture for user Roland

ADMIN

Hallo Tobbser,

herzlich willkommen bei Makrotreff.

Der Stack ist technisch einwandfrei gelungen. Es sind so gut wie keine "Fehler" vorhanden.

Die Tatsache, dass der linke Fühler in die Vordergrundunschärfe ragt, stört nicht, da auch der hintere Bereich des Falterkörpers die Schärfe verlässt. Dadurch ist auch in den Unschärfebereichen eine gewisse Harmonie gegeben.

Etwas gewöhnungsbedürftig ist das

Umfeld

Der Falter sitzt auf einer (verputzten) Mauer. Damit ist das Umfeld sehr künstlich.
Gut, das ist nun mal so gewesen. Doch die Tatsache, dass diese Mauer hell, ja fast weiß verputzt ist, entsteht ein sehr starker Kontrast zum wesentlich dunkleren Falter. Dadurch, dass sie das gesamte Umfeld des Falters abdeckt, wirkt alles sehr statisch. Der Falter wird fast freigestellt. Dennoch sieht man die feinen Strukturen im hellen Putz – also doch nicht freigestellt.

Das Bild zeigt also sehr starke Gegensätze:

  • hell – dunkel
  • natürlich – unnatürlich
  • hart – weich
  • glatt – behaart
  • kalt – warm (Farben)

Mir (!) sind das zu viele Gegensätze, die für mich auch keine erkennbare Aussageverdichtung oder zumindest wertvolle Zusatzinformationen  liefern – außer, dass der Falter dort zufällig gesessen hat. Was den angesprochenen Freistellungs-Effekt anbetrifft, glaube ich allerdings, dass die Wahrnehmungen auseinandergehen. Vielen Betrachtern gefällt das sehr gut.

Perspektive

Du hast die Perspektive leicht-schräg-von-oben gewählt. Mit dieser Perspektive verzichtet man in der Regel auf die Top-Wirkungen eindeutiger Perspektiven. Sie ist nicht klar von oben, aber auch nicht auf Augenhöhe (also gleiche Höhe wie der Falter). Sie liegt so mehr mitten drin.

Bei einem solchen Porträt bietet es sich stark an, tatsächlich auf Augenhöhe zu gehen. Dies erzeugt eine deutlich größere Nähe zwischen Betrachter und Falter.

Nun wirst Du wahrscheinlich sagen, dass dies an der Mauer nicht möglich war, weil die Kamera bereits auf der Mauer auflag und somit nicht noch tiefer platziert werden konnte. Damit wären wir wieder beim Problem der Mauer :-). Dennoch ändert das nichts an der Wirkung der von Dir (vielleicht notgedrungen) gewählten Perspektive.

Fazit: ein technisch hervorragend umgesetztes Foto, bei dem hinsichtlich des Motivs selbst sicherlich die Meinungen auseinandergehen.

In diesem Sinne weiterhin "Gut Licht",

Roland

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Makronist

Ja, was für eine Überraschung! Hoi, Tobbser, herzlich Willkommen! Leute, da haben wir einen netten Typen und tollen Fotografen als Neuzugang! Ich freue mich sehr!

Roland bemängelt zu recht den Hintergrund, aber ich sehe es als eine gute Möglichkeit an, den Falter genau zu studieren. Und da ich deine Aufnahmen kenne, weiß ich auch, dass dieser künstliche Hintergrund bei dir die absolute Ausnahme ist.

Btw. Welche deiner Exif-Daten stimmt, die rechts oder die im Textfeld von dir angegebenen? Außerdem: Du schreibst, du habest ein Bild zum Wettbewerb eingereicht, aber ich finde es nicht. Schau lieber nochmals nach, so viel Zeit hast du dafür ja nicht mehr.

Herzliche Grüße und guten Rutsch!

Mainecoon

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Makronist

Hallo Roland und Mainecoon,

@Roland:
Vielen Dank für deine Besprechung.

Beziehst du dich mit deinem " so gut wie keine "Fehler" " auf Fehler durch´s Stacken oder das Motiv?

Mit dem Umfeld bin ich natürlich auch nicht zufrieden, aber ich wollte weder den Falter verschrecken vor Ort, noch ihn später in Photoshop umsetzen, aber vielleicht wäre das ja eine Möglichkeit. Eine weitere Möglichkeit wäre den Putz zu entschärfen...

Ich habe mehrere Perspektiven ausprobiert, leider sind mir nur für diese und die Seitenansicht die Aufnahmen für einen Stack gelungen. Die Seitenansicht habe ich hier eingefügt. Ca. 25% beschnitten, ISO 800, F8.0, 90mm Tmaron, 1/100Sekunden.

@Mainecoon:
Nach dem ich mein Bild hier eingestellt habe, bin ich auch über deinen Namen gestolpert und dachte mir schon nach deiner diesjährigen Makroaffinität, dass du es bist. Ich kann deine Komplimente nur zurückgeben.

Die falschen Exif-Daten habe ich entfernt und das Bild ist sicher dabei.

Liebe Grüsse und ein frohes Neues!

Tobias

Selbes Tier wie oben, leicht veränderte Aufnahmeposition und Einstellungen, Stack aus ca. 90 Bildern

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ADMIN

Hallo Tobias,

mit meiner Anmerkung zur Fehlerfreiheit bezog ich mich auf das Stacken, also mehr auf den technischen Aspekt. Das gleiche gilt im Übrigen auch für die Aufnahme mit der kompletten Seitenansicht des Falters. Auch dies ist ein absolut sauberer Stack.

Ein wunderschöner Falter!

Lieber Gruß,

Roland

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