Endlich Regen

Hallo zusammen,

heute mal keine Tautropfen, sondern echte Regentropfen... ENDLICH!!!

Nachdem es bei uns die ganze Nacht geregnet hat, hörte es pünktlich zum Sonnenaufgang auf und die Sonne kam raus. :)

Zugegeben, ich hätte für noch ein bisschen mehr Regen auch gerne auf meine Fototour verzichtet, aber wenn die Sonne schon scheint, kann ich auch losziehen und schauen was sich ergibt. ;)

Ergeben hat sich ein besonders sauber gewaschener Klee, der durch die weiche Optik des Domiplan (mit Blende 8) etwas, meiner Meinung nach, sehr vertäumtes bekommt.

Viele Grüße,

Nicole

PS: Ich hab den 16mm Zwischenring vergessen.

 

 

Kommentarbereich

Profile picture for user Sigi Weyrauch
Makronist

Hallo Nicole,

also die Motivwahl find ich Klasse, nur das weiße an dem Klee stell ich mir schwierig vor, ich trau mich net weiße Motive zu fotografieren, irgendwie spinnt da das Objektiv wegen dem Weißanteil.

Sonst gefällt mir alles, der Hintergrund mit dem träumerischen Farbenspiel , weiche Farben meine ich.

Viele Grüße Sigi

Profile picture for user Flora1958

MOD

Sieht sehr zart aus, dieser Klee, wie er die Regentropfen auf den Armen balanciert.(Vielleicht einen kleinen Tuck Kontrast-Farbe dazu ? ) Ich finde, es ist ein schönes Motiv!

Liebe Grüße

Gabi

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Makronist

Hallo Gabi,

ja, der Klee sieht tatsächlich ein bisschen blass aus und könnte einen Tick mehr Farbe vertragen, aber bei dem Versuch in der Nachbearbeitung den Kontrast zu erhöhen ist die Blüte komplett zu einem weißen Fleck verlaufen und ich habe es lieber bei "blass und ausgewaschen" gelassen. ;)

Aber ich freue mich, dass dir das Bild trotzdem gefällt. :)

Viele Grüße,

Nicole

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ADMIN

Ein Grundsatzproblem!

Hallo Nicole,

hm, ich habe längere Zeit überlegt, ob ich zu Deinem Kleefoto ein paar Sätze schreiben soll, und wenn ja, was.

Nun, hier zunächst einmal zu Deinem Kleefoto eine

Neutrale und wertfreie Bildbeschreibung

  • Das Foto zeigt einen weißen Klee. Die Einzelblüte wurde großzügig in den Bildraum gesetzt, leicht in die linke Bildhälfte positioniert. Eine Orientierung des Hauptmotivs in den rechten leereren Bildraum ist gegeben.
    Die Blüte selbst befindet sich auf der horizontalen Mittellinie des Fotos. Dies hat einen größeren Abstand des freigestellten Hauptmotivs zum oberen Bildrand zur Folge, der den gleichen Hintergrund zeigt wie auf dem Rest der Bildfläche.
     
  • Die weiße Kleeblüte ist überstrahlt, die Ränder der Einzelblüten laufen teilweise ineinander über.
     
  • Insgesamt wirkt das Bild sehr homogen. Farben und Strukturen sind in vielen Bildbereichen sehr ähnlich zueinander und grenzen sich oft nur schwach gegeneinander ab. Insgesamt weisen Hauptmotiv und Hintergrund eine starke Kontrastarmut und blasse Farbintensität auf. Das gesamte Bild wirkt dadurch sehr flau, wie überzogen von einem hellen Schleier. Woher dieser Schleier kommt, ist nicht eindeutig erkennbar. Mögliche Ursache könnte Streulicht sein, gegebenenfalls verstärkt durch einen hellen Linsenbelag. Aber auch andere Ursachen könnten hierfür verantwortlich sein. Diese Erscheinung ist in jedem Fall auffällig bei der Einstellung von Blende 8.0.
     
  • Der Hintergrund ist unauffällig, trägt aufgrund seiner Farb- und Kontrastgleichheit mit dem Hauptmotiv stark zu der beschriebenen homogenen Gesamtwirkung bei. Die Bokeh-Charakteristik ist unspektakulär und wenig individuell.

So oder so ähnlich wird jede kurze neutrale Bildanalyse dieses Fotos klingen.

Bisher war noch alles ohne Bewertung.

Nähere Betrachtung und Bewertung

Wenn man nun die einzelnen Punkte dieser Analyse genauer betrachtet, stellt man fest, dass alle Feststellungen eher weniger gute Bildeigenschaften oder sogar Bildmängel beschreiben. Sie würden genau so oder ähnlich auf ein Foto zutreffen, das mit einem schlechten oder defekten Objektiv oder fragwürdigen Einstellungen gemacht wurde.

Nun überlasse ich jedem Betrachter, für sich eine individuelle Bewertung genau dieses vorliegenden Fotos vorzunehmen. Hier gibt es sicherlich unterschiedliche Wahrnehmungen. Für mich (!) ist hier diese Reise beendet. Ich hoffe, liebe Nicole, Du verübelst mir dies nun nicht, aber ich kann in diesem Bild keine nennenswerte Qualität oder Eigenschaft erkennen, weder hinsichtlich Licht, Farbe, Komposition oder Bildaussage, noch in der Individualität der Wiedergabecharakteristik der eingesetzten Optik. Was ich dagegen sehe ist die (Minder-)Leistung eines viele Jahrzehnte alten Objektivs gegenüber modernen Optiken.

Ein deutliches Gegenbeispiel ist Deine Bildeinstellung von den Herbstastern. Die ersten beiden Fotos zeichnen sich durch zahlreiche positive Merkmale aus. Diese beiden Fotos sind von Dir übrigens mit Blende 2.8, nicht mit 8.0, aufgenommen worden. Aber Du schwanktest ja bereits selbst bei der Angabe der eingestellten Blende :-).

Generelles

Das Fotografieren und Experimentieren mit Vintage-Linsen ist eine sehr interessante fotografische Tätigkeit. Dennoch gelten auch bei dieser Sonderform der Fotografie viele bis sogar die meisten Kriterien, die auch bei der "normalen" Fotografie zu beachten sind. Auch, wenn wir hier noch freier, mit noch mehr Kreativität unterwegs sind im Sinne von Malen mit der Kamera, handelt es sich dennoch um ein fotografisches Handwerk, bei dessen Erlernen und Umsetzung viele Qualitätsaspekte beachtet werden sollten.

Wir sollten also genau differenzieren, wann wir wie bei der Fotografie die alten Objektive einsetzen. Der Grad ist sehr schmal zwischen einerseits dem besonderen Etwas, realisiert durch geschicktes und gekonntes Hervorbringen der individuellen Besonderheiten der verwendeten Optiken, und andererseits Bildergebnissen, die in erster Linie die schlechten Seiten lange überholter optischer Systeme demonstrieren.

Nun hoffe ich, Dir mit meinen Worten nicht zu nahe getreten zu sein.

In diesem Sinne weiterhin "Gut Licht",

Roland

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Makronist

Hallo Roland,

oje, mir war nicht bewusst, dass dieses Foto sooo langweilig ist... ;)

Nein, nur Spaß und ich verüble dir deine Bildbesprechung selbstverständlich nicht, steckt doch sehr viel Überlegung und Arbeit drin und schließlich geht es ja darum zu lernen und sich weiter zu entwickeln.

Und wie du so treffen schreibst, geht es auch darum mit den Vintage-Linsen zu experimentieren, auszutesten, was sie können, was sie nicht können, wo die Grenzen sind, wo es eventuell besser ist auf eine moderne Linse zu gehen, um unter den gegebenen Bedingungen ein optimales Ergebnis zu erzielen.

Grundsätzlich würde ich, wie so häufig, das Problem nicht bei der Ausrüstung suchen, auch wenn bei dieser Linse gewisse Mängel nicht auszuschließen sind, aber sie hat bereits gezeigt, dass sie auch anders kann, sondern würde das Problem vor bzw. hinter der Kamera vermuten.

Ich denke hier liegt das Problem durch das starke Streulich einmal vor der Kamera und durch die fehlende Komposition bzw. Bildaussage/Idee einmal hinter der Kamera, denn dafür kann keine Linse etwas. ;)

Alles in allem, kann ich aus deiner Bildbesprechung wieder viel für mich raus ziehen und danke dir dafür.

Viele Grüße,

Nicole

 

 

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ADMIN

Streulicht

Hallo Nicole,

so, wie Du mit der Fotografie, besser gesagt mit DEINER Fotografie umgehst, kannst Du Dich nur sehr positiv weiterentwickeln. Alle Achtung meinerseits!

Was die Streulicht-Problematik bei Deinem Klee-Bild anbetrifft, ist es wirklich sehr auffällig, dass bei anderen Fotos, die mit dem gleichen Objektiv gemacht wurden, überhaupt kein Streulicht zu sehen war – so beispielsweise auch bei den oben angesprochenen Asternbildern.
Es kommt gerade bei den alten Objektiven häufig vor, dass Streulicht nur bei bestimmten Lichtsituationen auftritt. Da macht man zahlreiche hochbrillante Fotos in Serie mit so einem Teil, und auf einmal taucht eine Suppe auf, dass man die Welt nicht mehr versteht.

Hierfür kann es mehrere Ursachen geben. Leichten Nebel haben wir schon öfter angesprochen (von starkem Nebel sprechen wir hier nicht, denn der führt so gut wie immer zu ungünstigem Streulicht :-)). Aber auch beispielsweise Farbe und Beschaffenheit von Blendenlamellen, kleine Übergangsbereiche innerhalb des Objektivkörpers oder ähnliches können bei ganz bestimmten Lichteinfällen plötzlich zu Lichtstreuungen führen. Dann tanzt völlig unerwartet ein solches Streulicht einen wilden Tango im Objektiv. Das Ergebnis kann furchtbar bis hochspannend sein. Und anschließend macht man mit dem gleichen Objektiv hunderte oder tausende weitere Bilder, bei denen dieses Phänomen überhaupt nicht mehr auftritt.

Tja, dass sind dann die Feinheiten, die auch nach vielen Jahren die Spannung bei der Arbeit mit den Objektiv-Oldies nicht abflauen lässt.

Ich wünsche Dir weiterhin tolle Fotos,

Liebe Grüße,

Roland

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ADMIN

Hallo Gabi,

nein, das Bokeh sieht tatsächlich nicht so aus, aber es sieht auch nicht aus wie ein Bokeh bei Blende 2.8. Bei Offenblende bildet das Domiplan anders ab.

Aber was mich eigentlich noch stutziger gemacht hat ist die geringe Schärfentiefe. Die passt überhaupt nicht zur Blende 8 dieses Objektivs bei diesem Abbildungsmaßstab. Es ist also alles etwas seltsam, wäre aber interessant, geklärt zu werden.

Lieber Gruß,

Roland

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ADMIN

Hallo Nicole,

ja, das ist immer das Problem mit der Nichtübertragung der Objektiv-Informationen an die Kamera. Ich vermute mal, das Bild ist mit irgendetwas um die Blende 4.0 herum entstanden.

Auch dieses Beispiel zeigt wieder einmal eindeutig, wie weit man sich selbst bei einem geringen Blendenschluss von dem entfernt, was das eigentlich Interessante bei den alten Objektiven ausmacht: nämlich das mal wilde, ungestüme, mal das träumerische Malen.

Lieber Gruß,

Roland

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MOD

Hallo Nicole,

ich finde dein Motiv überhaupt nicht langweilig!!! Ich glaube nur, wie Roland auch schon angemerkt hat, dass du das " falsche" Objektiv benutzt hast. Mit einem Makro wäre das ein ganz feines Bild geworden! Ich habe mir mal erlaubt dein Bild herunterzuziehen und zu bearbeiten. Und siehe da, es ist durchaus verbesserbar. Jedoch kommt man danach nochmals eindeutig zu obigem Schluss, dass ein Makro die richtige Wahl gewesen wäre.

Es ist halt der Weg, auch solche Bilder zu machen, die in der Besprechung erstmal "zerpflückt"  werden. Der Lerneffekt daraus ist für dich und alle anderen hier groß und bringt dich/ uns weiter. Insofern ein Glückfall, auch wenn es sich erstmal bescheiden anfühlt. Ich kenne das auch. Also, weitermachen bis die Kamera streikt! :-)

Liebe Grüße

Gabi

 

 

 

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